Die Entscheidung über die Umbenennung der August-Peters-Straße in Schiefbahn wurde vom Willicher Haupt- und Finanzausschuss am 14.12.2023 vertagt. Eine Mehrheit im Ausschuss sprach sich dafür aus, zunächst weitere Erkenntnisse abwarten zu wollen. Als SPD stimmten wir gegen eine Vertagung und hätten die Straße bereits jetzt gern umbenannt. Denn die bekannten Infos werfen einen deutlichen Schatten auf den Namensgeber. Zudem haben wir bereits eine Idee für einen neuen Straßennamen.
Update: Am 23.05.2024 stimmten Bürgermeister sowie alle Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig einer Umbenennung zu. Für mehr Infos hier klicken.
Bei der nach wie vor möglichen Umbenennung der Straße wollen wir auch die betroffenen Anwohner einbinden. Zugleich schlagen wir vor, bei einer Straßenumbenennung auch Johannes Kaiser, Kaplan an St. Hubertus von 1939 – 1947, zu berücksichtigen. Denn so könnte sich die Schiefbahner Kirchengemeinde auch weiterhin mit der Straße identifizieren.
Begründung für Vertagung nicht schlüssig
Die Argumentation der anderen Fraktionen halte ich für nicht schlüssig. CDU, FDP, Für Willich sowie einzelne Vertreter der Grünen argumentierten im Haupt- und Finanzausschuss für eine Vertagung, da keine Beweise bekannt seien oder ein gerichtliches Urteil gegen Weihbischof Peters vorliege.
Indes glauben wir, dass die anderen Fraktionen lang auf weitere ‚Beweise‘ oder gar ein gerichtliches ‚Urteil‘ warten können. Das wird es nicht geben, da der mutmaßliche Täter bereits verstorben ist. Als Politik müssen wir entscheiden, ob wir aufgrund der uns vorliegenden Infos zu einer Person, diese weiterhin mit einer Straße ehren möchten.
Infos reichen aus für Umbenennung
Diese vorliegenden Infos führte uns zu der Frage, ob wir in Willich eine Person mit einem Straßennamen ehren wollen, gegen die der begründete Verdacht besteht, einer Frau sexualisierte Gewalt angetan zu haben und die Katholische Kirche diesen Fall nicht nur anerkannt, sondern hier auch eine der bislang höchsten gezahlten Anerkennungssummen entrichtet hat? Für die SPD-Fraktion kann ich sagen, dass wir das nicht wollen.
Es ist auch nicht so, dass hier einfach jemand unbegründet Vorwürfe in den Raum stellt und diese nicht überprüft worden sind. Als SPD wollen wir den Opfern sexualisierter Gewalt – auch in Schiefbahn – ein Stück weit gerecht werden und die Straße umbenennen. Wir können uns nicht vorstellen, was es für ein Gefühl sein muss, als Opfer sexualisierter Gewalt an der Straße vorbeilaufen zu müssen, die nach derjenigen Person benannt ist, die einem diese schrecklichen Taten angetan hat.
Die mögliche Umbenennung der August-Peters-Straße wird nun im ersten Quartal 2024 erneut auf die Tagesordnung kommen.