Schnelles Internet im Kreis Viersen wird ausgebaut – Ein Überblick

Glasfaser ermöglicht schnelles Internet

Mit dem sogenannten Graue-Flecken-Programm sollen weitere tausende Adressen im Kreis Viersen mit Glasfaser versorgt werden. Ziel ist es, flächendeckend schnelles Internet anbieten zu können.

Die Bemühungen zur Verbesserung der Breitbandverbindung im Kreis Viersen gehen nun also weiter, insbesondere für Bereiche, in denen die Versorgung zwar über 30 Mbit/s liegt, aber das Gigabit (1.000 Mbit/s) nicht erreicht wird. Dieser Schritt ist Teil des Graue-Flecken-Programms, das darauf abzielt, das gesamte Kreisgebiet mit einer leistungsstarken Internetanbindung auszustatten.

Schwarz-grüne Landesregierung verringert Förderung für schnells Internet

Ursprünglich war geplant, dass 50 Prozent der Kosten vom Bund, 40 Prozent vom Land und 10 Prozent von den Kommunen getragen werden sollten. Etwa 8.000 Adressen sollten von dieser Förderung profitieren können. Aber überraschenderweise änderte das Land seine Förderpolitik und reduzierte seinen Anteil auf 30 Prozent. Der Kreis Viersen forderte daraufhin die NRW-Wirtschaftsministerin auf, die Kofinanzierung zu überdenken, da eine solche Kürzung die Kommunen stark belasten würde. Das Land blieb jedoch bei seiner Entscheidung. Somit verdoppelt sich der Eigenanteil der kreisangehörigen Kommunen von 10 auf 20 Prozent. Der Bund fördert weiterhin die restlichen 50 Prozent der Wirtschaftlichkeitslücke.

Infolgedessen wurde überprüft, welche Adressen tatsächlich gefördert werden müssen und ob private Unternehmen den Ausbau übernehmen können, wenn er sich für sie wirtschaftlich lohnt. Schließlich wurden etwa 3.000 Adressen identifiziert, die über das Graue-Flecken-Programm einen Glasfaser-Anschluss erhalten sollen. Die Gesamtkosten für den Ausbau belaufen sich auf rund 38,5 Millionen Euro, wovon die Städte und Gemeinden etwa 7,7 Millionen Euro tragen werden. Nach Zustimmung der zuständigen Ausschüsse wird der Kreis Viersen den Förderantrag stellen, und das Projekt soll voraussichtlich im Jahr 2025 beginnen. In Willich hat die Politik dem Programm einstimmig zugestimmt.

Eigenanteile der Kommunen zum Glasfaserausbau

Der auf den kommunalen Haushalt der Stadt Willich entfallende Eigenanteil wird sich unter den neuen Förderbedingungen auf ca. 1,36 Mio. Euro belaufen. Nach Durchführung der in der Markterkundung durch die Telekommunikations-Unternehmen angegebenen eigenwirtschaftlichen Ausbauten und nach Abschluss des Graue-Flecken-Programms wird das Stadtgebiet über eine nahezu 100%ige Breitbandversorgung verfügen – das sagt die Verwaltung. Insgesamt beteiligen sich die Kommunen im Kreis Viersen mit rund 7,7 Millionen Euro am Glasfaserausbau. In den Klammern steht die Anzahl der Adressen.

  • Brüggen 432.000 Euro (364)
  • Grefrath 440.000 Euro (204)
  • Kempen 1.080.000 Euro (480)
  • Nettetal 1.304.000 Euro (271)
  • Niederkrüchten 480.000 Euro (157)
  • Schwalmtal 424.000 Euro (170)
  • Tönisvorst 684.000 Euro (214)
  • Viersen 1.490.000 Euro (817)
  • Willich 1.360.000 Euro (378)

Aktueller Stand zum Glasfaserausbau in Willich

Stand zum Ausbau in Willich von Glasfaser und 5G für schnelles Internet
Im Haupt- und Finanzausschuss wurde der Politik diese Karte vorgestellt, den aktuellen Stand zum Ausbau von schnellem Internet in Willich zeigt.

Im Januar 2022 verkündete die Deutsche Glasfaser GmbH ihren erfolgreichen Ausbau in Anrath. Über 1.800 Adressen in den Bereichen Anrath-Nord-West, Vennheide und Grenzweg sind nun mit eigenwirtschaftlich verlegten Glasfaseranschlüssen versorgt. Die Bauphasen sind in der beigefügten Karte rot markiert.

Im November 2022 konnte ein Nachfragebündelungsverfahren in Willich-Nord/Ost durch die Deutsche Glasfaser erfolgreich durchgeführt werden. Im Herbst 2022 wurde ein weiteres Nachfragebündelungsverfahren für den eigenwirtschaftlichen Ausbau in Schiefbahn-Nord und -Ost gestartet, das ursprünglich bis zum 19. Dezember geplant war. Um genügend Vertragsabschlüsse zu erzielen, wurde die Frist verlängert – mit Erfolg. Auch hier findet der Glasfaser-Ausbau statt.

Für 2023 hatte das Unternehmen den Beginn eines weiteren Nachfragebündelungsverfahrens in Anrath-Süd-Ost angekündigt. Im Jahr 2022 führte die Deutsche Telekom ein Nachfragebündelungsverfahren für das Gewerbegebiet Am Nordkanal in Schiefbahn durch. Hier wurde die erforderliche Anzahl an Vertragsabschlüssen erreicht, und die Tiefbauarbeiten sind inzwischen abgeschlossen.

Der POP (Point of Presence) in der Karlstraße fungiert als Dreh- und Angelpunkt des Glasfasernetzes in Willich-Nord und -Ost.

In der Karlstraße wurde das zentrale Steuerungszentrum für die Gebiete Willich-Nord und Willich-Ost bereits erfolgreich eingerichtet. Die ersten Verbindungen sind bereits hergestellt. Die ersten Straßenverteiler gehen bald in Betrieb. Dann können die ersten Kunden von den Vorteilen der Glasfaser profitieren.

Fast alle Schulen in Willich verfügen bereits über schnelles Internet

Im Rahmen der Inanspruchnahme des Graue-Flecken-Programms werden derzeit noch 4 Grundschulen in Willich an das Glasfasernetz angeschlossen. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden dann alle 21 Schulen in Willich über schnelles Internet verfügen.

Die Astrid-Lindgren-Schule in Schiefbahn

Aktueller Stand zum 5G-Ausbau in Willich

Screenshot Netzabdeckung 5G-Mobilfunk Deutsche Telekom, 24.01.2023

Seit dem zweiten Halbjahr 2022 arbeitet ein Mobilfunkkoordinator in der Verwaltung des Kreises Viersen. Dieser Koordinator kooperiert eng mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich. Um Bereiche mit unzureichender LTE-Abdeckung zu identifizieren, hat der Mobilfunkkoordinator eine flächendeckende Erkundung des Kreisgebiets initiiert. Diese Untersuchung soll auch die aktuelle 5G-Abdeckung bewerten. Das Hauptziel dieser Erkundung ist die Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten, die dann den Mobilfunkanbietern mitgeteilt werden. Nach Aussage der Verwaltung bleibt die Wirtschaftsförderung zudem in engem Kontakt mit den Mobilfunkanbietern und beobachtet deren Aktivitäten im Stadtgebiet von Willich genau.

Die verschiedenen Mobilfunkanbieter haben Karten veröffentlicht, die über die 5G-Netzabdeckung in Willich informieren. Die entsprechenden Karten der jeweiligen Anbieter habe ich hier verlinkt:

Die 1&1 AG hat Ende Dezember 2022 ihr eigenes 5G-Mobilfunknetz in Betrieb genommen, beginnend mit drei Standorten in zwei Städten. Für Anfang 2023 ist die Aktivierung weiterer 50 Funkmasten geplant, zunächst in größeren Städten. Es gibt zusätzlich 235 Standorte im Bau, um das Netz weiter auszubauen. Bis spätestens Ende 2030 plant 1&1, etwa 50 Prozent aller Haushalte mit seinem eigenen Mobilfunknetz zu erreichen. Während dieser Ausbauphase werden vorübergehend die Netzwerke anderer Anbieter durch Roaming-Vereinbarungen genutzt. Eine Karte zur Netzabdeckung ist derzeit noch nicht verfügbar.

Insgesamt lässt sich aus dem Kartenmaterial ableiten, dass die Deutsche Telekom, Vodafone und O2 Telefónica eine fast flächendeckende 5G-Versorgung in Willich anbieten können. Tatsächlich durchfahre ich aber auch immer wieder Stellen im Stadtgebiet, wo Telefonate oder Streams abbrechen. Diese Netzlücken können Sie und ich bei den verschiedenen Anbietern melden.

Warum Glasfaser die Zukunft ist

In der heutigen digitalen Welt, die von Vernetzung und Kommunikation geprägt ist, spielt schnelles Internet eine zentrale Rolle. Eine Technologie, die das ermöglicht, ist Glasfaser. Aber was genau ist Glasfaser und warum ist sie so wichtig für eine moderne Gesellschaft?

Glasfaser ist ein innovatives Kommunikationsmedium, das im Vergleich zu herkömmlichen Kupferkabeln eine revolutionäre Technologie darstellt. Sie besteht aus dünnen Glasfasersträngen, die extrem hohe Datenmengen über Lichtsignale transportieren können. Das ermöglicht eine erheblich schnellere und zuverlässigere Internetverbindung. Glasfaser ist für unsere Infrastruktur und Gesellschaft von herausragender Bedeutung. Mit ihr erhalten wir blitzschnelles Internet, das Downloads, Streaming und Online-Gaming nahezu verzögerungsfrei ermöglicht, selbst in Haushalten mit mehreren gleichzeitigen Nutzern. Das sind die Vorteile für den Otto Normalverbraucher. Aber Glasfaser ist auch entscheidend für die Wirtschaft. Unternehmen benötigen schnelles Internet für die reibungslose Übertragung großer Datenmengen, den Zugriff auf Cloud-Dienste und Kommunikation. Das steigert die Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität von Standorten für Unternehmen. Glasfaserausbau schafft Arbeitsplätze, fördert Innovation und unterstützt das Wirtschaftswachstum. Insgesamt ist Glasfaser also ein treibender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen – und damit auch für die Stadt Willich als Wirtschaftsstandort.

Immobilien mit Glasfaseranschluss sind begehrt. Zudem ist Glasfaser umweltfreundlicher als Kupfer, da weniger Energie benötigt wird, um Daten über große Entfernungen zu übertragen. Die Zuverlässigkeit von Glasfaser ist ein weiterer großer Vorteil. Sie ist immun gegen elektromagnetische Interferenzen, wodurch das Internet auch bei Störungen in der Umgebung stabil bleibt.

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