Weniger Polizei auf der Straße als 2015

Zuletzt wurden 2.760 in NRW neue Kommissaranwärter*innen eingestellt. Das hört sich zunächst beeindruckend an. Ein genauer Blick offenbart jedoch die Probleme: Die Polizei hat mit hohen Pensionierungszahlen sowie einer deutlich gestiegenen Abbrecherquote zu kämpfen. Im Kreis Viersen ist heute weniger Polizei auf der Straße als noch 2015.

12.420 Kommissarsanwärterinnen und -anwärter sind in der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode in NRW eingestellt worden. Aber im selben Zeitraum gingen fast so viele Polizistinnen und Polizisten in den wohlverdienten Ruhestand. Eine hohe Abbrecherquote während der Ausbildung trägt zudem dazu bei, dass die hohen Einstellungszahlen auf dem Papier nicht in den Behörden ankommen. Auch bei uns im Kreis Viersen ist von der versprochenen Verstärkung der Polizei noch nicht viel angekommen. Und das, obwohl die Kriminalität im Kreis Viersen steigt. So wurden unserer Kreispolizeibehörde in den letzten Jahren nur wenige neue Stellen zugewiesen. Von 2019 auf 2020 kam eine 0,3-Beamten-Stelle hinzu. 2020 gab es 425,95 Stellen. Vergangenes Jahr waren es 427,42 Stellen. Im Jahr 2014 gab es 424,81 Stellen. Noch schlechter sieht es im wichtigen Wach- und Wechseldienst aus: Wie aus einer Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag hervorgeht, gab es 2015 im Kreis Viersen 168,81 Stellen im Wach- und Wechseldienst, 2021 waren es 167,11. Noch bitterer sieht es im Bereich der Kriminalpolizei aus: von 2017 bis 2021 hat sich die Anzahl der Stellen im Kripobereich um elf verringert. Viel getan hat sich in den letzten Jahren also nicht. Nach Berechnungen der Gewerkschaft der Polizei muss jede dritte Polizeibehörde in NRW heute mit weniger Polizistinnen und Polizisten auskommen als noch vor fünf Jahren.

Wichtig wird sein, dass es in der kommenden Legislaturperiode bei den hohen Einstellungszahlen bleibt und die Abbrecherquote von bis zu ca. 18 Prozent nachbesetzt wird. Nur so lassen sich die Einstellungszahlen weiter erhöhen und die Sicherheit vor Ort stärken. Dafür werde ich mich als neuer Abgeordneter im Landtag einsetzen.

Mehr als drei Jahre habe ich mich hauptberuflich für die Interessen unserer Polizistinnen und Polizisten stark gemacht und mit der Inneren Sicherheit in Nordrhein-Westfalen auseinandergesetzt. Weitere Infos über meine Ausbildung und beruflichen Werdegang erfahren Sie hier.

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