Gewalt im Kreis Viersen nimmt zu

In den letzten Jahren wurden dem Kreis Viersen immer weniger Stellen für Polizeivollzugsbeamte zugewiesen. Daher stellte ich zur weiteren Personalentwicklung eine Anfrage an die Kreispolizeibehörde (KPB) Viersen mit ernüchterndem Ergebnis.

Von 445,26 im Jahr 2010 fiel die Zahl der zugewiesenen Stellen für Polizeivollzugsbeamte um ca. 5 % auf nur noch 422,80 im Jahr 2016. Ab dem 1. September 2018 wird der Kreis Viersen gemäß vorläufiger Zuweisung durch das NRW-Innenministerium über 424,57 zugewiesene Stellen verfügen. Eine Prognose über das Jahr 2018 hinaus konnte die KPB nicht machen. Zwar stellt das Land seit 2017 jedes Jahr 2300 neue Polizisten ein, ab 2019 sollen es sogar 2400 sein, dennoch müssen alle 47 Kreispolizeibehörden in NRW erneut mit rund 150 Polizisten weniger auskommen als im Jahr zuvor, weil auch die Zahl der Pensionierungen gestiegen ist.

Die Planstellen für Polizisten steigen in unserem Kreis nur minimal und mit einer Wiedereröffnung der Polizeiwachen Nettetal und Willich zur Nachtzeit ist nicht zu rechnen. Hierdurch werden unsere Kommunen auch in den nächsten Jahren genötigt, in private Sicherheitsdienste und Ordnungsämter zu investieren.

Die Kriminalität im Kreis Viersen stagnierte in den letzten Jahren. Die Gesamtzahl der Straftaten sank 2017 gegenüber dem Vorjahr um 5,26 %. Besonders deutlich war der Rückgang im Bereich der Eigentumsdelikte (-13,79 %) und der Rauschgiftdelikte (-19,85 %). Extreme Steigerungen waren bei der Gewaltkriminalität (+18,82 %) und der Straftaten im Internet zu verzeichnen (+9,14 %).

Nach gründlichem Blick in die Kriminalstatistik unseres Kreises ist die Aussage des CDU-Landrates Coenen, der Kreis Viersen sei sicher, nicht überzeugend. Ein Anstieg der Gewaltkriminalität von fast 19 % ist eine bedenkliche Entwicklung!

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