Euer Hass ist unser Ansporn – #willichnicht

Vergangenen Samstag marschierten rund 25 zum Teil vermummte Personen mit bengalischen Fackeln über den Marktplatz in Alt-Willich Richtung des ehemaligen St.-Katharina-Krankenhauses, in dem durch das Land Nordrhein-Westfalen zurzeit bis zu 180 Flüchtlinge untergebracht sind.

Der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Mönchengladbach hat die strafrechtlichen Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz bereits übernommen. Auf Facebook tauchte ein kurzes Video des Fackelmarsches auf. Dort ist zu sehen, wie die Personen ein Banner mit der Aufschrift „Migrantengewalt stoppen“ vor sich hertragen.

„Art und Auftreten sowie Zeit und Ort erinnern an die Fackelzüge der SS und des Ku-Klux-Klans in den USA. Zudem unterstreicht das gezeigte Banner mit der Aufschrift ‚Migrantengewalt stoppen‘ den eindeutig rechten Hintergrund dieser Personen“, erklärt Lukas Maaßen, Vorsitzender der Juso AG Kreis Viersen.

Nach Aussage des ehemaligen Polizeihauptkommissars Theo Pasch im letzten Jahr, kommt es in den Willicher Flüchtlingsunterkünften selbst nur gelegentlich zu Spannungen und Streitigkeiten. Diese hätten aber keine Auswirkungen auf die Bevölkerung. Nur vier bis sechs Flüchtlinge seien mehrmals wegen Straftaten (Diebstähle, Körperverletzungen) aufgefallen. Des Weiteren habe es 2016 wiederholt rassistische Schmierereien an Flüchtlingsunterkünften gegeben.

„Diese Aktion ist eine Schande für die Stadt Willich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in rund zwei Wochen wahrscheinlich erstmals nach über 70 Jahren wieder Nazis in den Deutschen Bundestag einziehen werden“, so Maaßen weiter.

Unter dem Motto „#willichnicht“ findet am kommenden Samstag eine von den Willicher Jusos organisierte Gegendemo statt. Treffpunkt ist um 14:00 Uhr in Alt-Willich an der Ecke Neusser Straße / Kreuzstraße.

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