Wir wollen die Freizeitangebote in der Stadt Willich verbessern. Vor mehr als sieben Jahren haben wir deshalb einen Outdoor-Fitnessplatz beantragt. Zwischenzeitlich wurde auch beschlossen, dass jeder Stadtteil einen solchen Platz erhalten soll. Trotz breiter politischer Zustimmung und mehreren Willensbekundungen der Verwaltung ist bislang wenig passiert. Wie der aktuelle Stand ist und welche Fragen ich der Verwaltung nun stelle:
Zuletzt habe ich hier im Februar 2021 über den aktuellen Stand berichtet. Um genau zu sein, hat sich auch seitdem und damit seit insgesamt sieben Jahren (!) nichts getan. Das ist besonders ärgerlich, wenn gleichzeitig Wünsche des Bürgermeisters und seiner Partei in Millionenhöhe durch die Gremien geprügelt werden und innerhalb weniger Monate in die Umsetzung gehen sollen. Zumal wir mit den Outdoor-Fitnessplätzen bei geringen Kosten wesentlich mehr Menschen in unserer Stadt ansprechen als mit den Luftschlössern des Bürgermeisters. Aber wie ist der aktuelle Stand zu den Outdoor-Fitnessplätzen?
Verwaltung hält sich mit konkreten Infos zurück
Zuletzt erklärte die Verwaltung im November 2021 in der Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit, dass sich der Outdoor-Fitnessplatz in Alt-Willich weiter verzögere. Im Zuge des Baus der Katharinenhöfe soll auch der anliegende Konrad-Adenauer-Park umgestaltet werden. Eine genau Zeitschiene könne die Verwaltung jedoch nicht nennen. Das Merkwürdige daran ist nicht die erneute Verzögerung, sondern dass die Verwaltung zum Outdoor-Fitnessplatz in Alt-Willich informiert und nicht zum Fitnessplatz in Schiefbahn. 2019 konnten wir uns nämlich damit durchsetzen, den ersten Fitnessplatz doch nicht in Alt-Willich, sondern in Schiefbahn zu errichten. Dieser Schritt war nötig geworden, weil die Errichtung des Fitnessplatzes im Konrad-Adenauer-Park erst, wie eben erwähnt, mit dem Bau der Katharinenhöfe erfolgen sollte. Damals wurde als Baustart das Jahr 2021 genannt. Die Umgestaltung des Kurt-Schumacher-Parks in Schiefbahn und die damit zusammenhängende Errichtung eines weiteren Outdoor-Fitnessplatzes sollte früher beginnen. Aber wie wir jetzt wissen, wurde auch daraus nichts.
Wie geht es weiter?
Deshalb habe ich nun bei der Verwaltung nachgefragt, wann in Schiefbahn mit der Errichtung eines ersten Outdoor-Fitnessplatzes begonnen werden soll und ob nun doch wieder der Standort in Alt-Willich „früher“ fertiggestellt werden könnte. Und wie sieht es eigentlich in Anrath und Neersen aus? Können wir damit rechnen, dass dort zur Mitte des Jahrhunderts zwei Outdoor-Fitnessplätze entstehen? Ich werde Sie auf dem Laufenden halten und über die Antworten berichten.
Fazit
Die Geschichte über die Outdoor-Fitnessplätze in Willich ist keine, bei der sich die Verwaltung mit Ruhm bekleckert hat. Ich kann mich noch gut an die vielen positiven Rückmeldungen von Jung und Alt erinnern, als wir 2015 den Antrag stellten. In den letzten Jahren haben mich auch immer wieder Rückfragen dazu erreicht. Auch deshalb nahm ich das Thema immer wieder in meinem Blog auf. Viele junge Willicherinnen und Willicher haben inzwischen resigniert. Werbung für die Kommunalpolitik ist dieses Vorhaben nicht und wird vor allem junge Menschen abschrecken, sich vor Ort für konkrete Projekte einzusetzen. Dass es anders geht, zeigt ein geplantes Rampenprojekt des Bürgermeisters in Millionenhöhe. Im Herbst 2021 erstmals in den politischen Gremien vorgestellt, im Januar 2022 fast eine halbe Million Euro in den Haushalt eingestellt. Wenn es nach dem Bürgermeister geht, soll noch in diesem Jahr Baubeginn einer „Pumptrack-Anlage“ in Schiefbahn sein, obwohl es kein Konzept zu Parkplätzen, Toiletten und vor allem zur sozialen Betreuung durch Streetworkerinnen und Streetworker gibt. Wie kann es also sein, dass sich die Einrichtung der Outdoor-Fitnessplätze über fast ein Jahrzehnt hinzieht. Weil der Antrag dazu nicht aus der Bürgermeisterpartei kam? Wir dürfen auf die Antworten der Verwaltung gespannt sein.