Hausärzte in Willich: Unter­versorgung droht ab 2030

Indikator (1. HJ 2025)Wert WillichBedeutung
Versorgungsgrad96,4 %110 % gilt als Ziel- und Sperrgrenze. Willich liegt unter diesem Soll – die Lage ist „ausreichend, aber nicht robust“.
Niederlassungsmöglichkeiten bis zur Sperrung4,5 SitzeNoch können rund fünf zusätzliche Hausärzte in Willich zulassen, bevor die KV den Bereich schließt.
Planungsstatusnicht gesperrtNiederlassungen und Praxis­übernahmen sind ausdrücklich willkommen.
Quelle: LfGA-Dashboard, KV Nordrhein, Datenstand 1. Halbjahr 2025

Warum betrifft uns das in Willich?

  1. Schleichender Mangel
    Ein Versorgungsgrad von 96 % heißt: Schon wenige Praxis­schließungen oder Stunden­reduzierungen drücken Willich in den Unter­versorgungsbereich. Kurze Wege und schnelle Termine könnten bald Geschichte sein.
  2. Demografie verstärkt das Problem
    Immer mehr Hausärzte gehen bis 2030 in Ruhestand. Gleichzeitig steigt mit der älter werdenden Bevölkerung der Behandlungs­bedarf.

Was Städte für Hausärzte jetzt tun können

Erstens gilt es, aktiv um Nachwuchs zu werben: Werbemaßnahmen in Fachzeitschriften, Social-Media-Kampagnen und persönliche Einladungen zu Hospitationen können Ärztinnen und Ärzten zeigen, dass sie in Willich willkommen sind. Parallel dazu sollte die Stadt attraktive Praxis­flächen anbieten – etwa in Form von günstigen Mietkonditionen oder kommunalen Ärzte­häusern, in denen sich mehrere Fachrichtungen die Infrastruktur teilen. Unverzichtbar ist eine gezielte Förder­beratung: Viele Ärztinnen und Ärzte wissen nicht, welche Zuschüsse das Land oder die Kassen­ärztliche Vereinigung für eine Niederlassung zahlen. Wer diese Informationen proaktiv bereitstellt, senkt die Hürden deutlich.

Hinzu kommt, dass junge Medizinerinnen und Mediziner Lebensqualität suchen. Darum sollten Kommunen die weichen Standort­faktoren offensiv vermarkten: Kitas mit Randzeiten, schnelle ÖPNV-Verbindungen in die Uni-Städte, Freizeit­angebote und Digitalisierung an Schulen. Gleichzeitig schafft eine enge Vernetzung mit dem örtlichen Krankenhaus Synergien – zum Beispiel durch gemeinsame Weiterbildungen oder Teilzeit-Anstellungen, die den Schritt in die eigene Praxis erleichtern. Schließlich lohnt es sich, regionale Gesundheits­netze zu etablieren: Wenn Hausärzte, Pflege­dienste und Tele-Medizin-Anbieter eng zusammenarbeiten, verteilt sich die Last besser und der Standort wird attraktiver.

Kurz gesagt: Wer aktiv wirbt, Fördermittel transparent macht, Praxis­räume bereitstellt, Familien­service verbessert und digitale Gesundheits­netze knüpft, hat gute Chancen, die Versorgungslücke in kurzer Zeit zu schließen.

Fazit

Der Versorgungsgrad von 96 % ist kein Alarm­schrei, aber ein deutlicher Hinweis: Auch Willich muss jetzt aktiv um neue Hausärztinnen und Hausärzte werben. Als SPD haben wir bereits verschiedene Lösungsmöglichkeiten eingebracht. Aber diese wurden leider durch die Bank von den anderen Parteien abgelehnt.

So sichern wir langfristig kurze Wege zur Hausarzt­praxis – für Sie, Ihre Familie und alle Mitbürgerinnen und Mitbürger.