Pressemitteilung: Im Juni 2016 stellte der stv. SPD-Vorsitzende Lukas Maaßen den Antrag über die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Willich das Ampelsystem an der Autobahnabfahrt / -auffahrt zusammen mit der Ampel Hauptstraße / L 361 aufgrund zunehmender Rückstaus auf seine Taktung hin zu überprüfen – mit Erfolg.
„Längere Grünphasen an der Kreuzung Hauptstraße / Schwarzer Pfuhl können einen gefährlichen Rückstau verhindern“, erklärte Maaßen damals. Wie der Geschäftsbereich Landschaft und Straßen der Stadt Willich nun mitteilte, werden jetzt verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um die Situation zu verbessern. Zunächst wurden zahlreiche Ortsbesichtigungen durchgeführt, das Verkehrsaufkommen wurde gezählt und ein Ingenieurbüro zur Überprüfung Darstellung von Verbesserungsmöglichkeiten beauftragt.
Zusammenfassend wurde Folgendes zur Stauentstehung beobachtetet bzw. festgestellt:
Von der Bundesautobahn (BAB) kommende Fahrzeuge biegen vereinzelt verbotswidrig nach links in den Hoerenweg ab und blockieren damit die von der Autobahn kommenden Fahrzeuge auf der L 29.
Der Verkehr von der Autobahn in Richtung Neersen fließt am Nachmittag teilweise sehr langsam und mit einem großen Abstand zwischen den einzelnen Fahrzeugen. Durch geringere Abstände könnte die Verkehrsmenge schneller abgewickelt werden.
Die festgestellte Fahrgeschwindigkeit liegt unter der in der Steuerung zugrunde gelegten und eigentlich möglichen Geschwindigkeit. Dies führt dazu, dass die planerisch vorgesehene Koordinierung zwischen den beiden Lichtsignalanlagen an der BAB Anschlussstelle A 44 Neersen und der Kreuzung Schwarzer Pfuhl in der Nachmittagsspitze nicht stattfindet.
Auffällige Veränderungen gegenüber den Verkehrszählergebnissen aus 2012, die als Grundlage Für die geltende Signalsteuerung diente: Das Verkehrsaufkommen hat sich in der Nachmittagsspitze um 19,1 % erhöht. Auffallend hoch mit 43,4 % ist auch der Zuwachs auf der Hauptstraße aus Richtung Münchheide bzw. auf der Hauptstraße aus Neersen mit 70,3 %.
In der Morgenspitze führt die hohe Anzahl von Linksabbiegern aus der Hauptstraße aus Richtung Münchheide bei dem starken Gegenverkehr der Hauptstraße aus Richtung Neersen dazu, dass die Linksabbieger nicht in Richtung BAB A 44 AS Neersen abbiegen können. Für die Hauptstraße wird für die Linksabbieger in der Morgenspitze nur die schlechteste Qualitätsstufe F erreicht. Für den gesamten Knoten ist die Stufe E festzustellen. (Erklärung der Qualitätsstufen s. u.)
In der Nachmittagsspitze ist für den Gesamtknoten beim derzeitigen Signalbetrieb die Stufe F vom Ingenieurbüro ermittelt worden. Für die L 29 aus Richtung BAB gerade aus und rechts heißt die Qualitätsstufe D.
Die Vertreter der Polizei, des Landesbetriebes Straßenbau NRW und der Stadt Willich sind übereinstimmend zur Auffassung gelangt, dass die Qualitätsstufen verbessert werden müssen. Die Hauptstraße als Nebenrichtung ist dabei ebenso zu berücksichtigen wie es erforderlich ist, auf der stark frequentierten L 29 die Situation positiv zu verändern.
Als Ergebnis werden folgende Maßnahmen erprobt:
Von Montag bis Freitag wird für die Morgenspitzen von 07:00 bis 09:00 Uhr die Umlaufzeit für die Einmündungen BAB A 44 Ausfahrt Neersen / L 29 sowie A 44 Ausfahrt Neersen / L 361 und die Kreuzung L 29 / L 361 / Hauptstraße (Kreuzung Schwarzer Pfuhl) von 90 auf 100 Sekunden erhöht. Die Qualitätsstufe für den Knoten soll sich von E auf D verbessern.
Von Montag bis Donnerstag werden für die Nachmittags- / Abendspitze von 15:30 bis 18:00 Uhr und am Freitag von 14:00 bis 17:30 Uhr die Umlaufzeit an den Einmündungen BAB A 44 Ausfahrt Neersen / L 29 sowie A 44 Ausfahrt Neersen / L 361 und die Kreuzung L29 / L361 Hauptstraße (Kreuzung Schwarzer Pfuhl) von 80 auf 90 Sekunden erhöht. Die Qualitätsstufe soll von F auf C steigen.
Die Koordinierung zwischen den beiden Ampeln an der BAB Ausfahrt Neersen und der Kreuzung Schwarzer Pfuhl – L 29 / L 361 / Hauptstraße wird für die Nachmittags- / Abendspitzen von Montag bis Donnerstag von 15:30 bis 18:00 Uhr und Freitags von 14:00 bis 17:30 Uhr aufgehoben.
Eine entsprechende Anordnung zur Ausführung dieser Maßnahmen ist vom Geschäftsbereich Landschaft und Straßen der Stadt Willich an den Landesbetrieb Straßenbau NRW als dem zuständigen Straßenbaulastträger erteilt worden. Die Ausführungen sollen baldmöglichst erfolgen. „Unser Antrag ist ein voller Erfolg: weniger Stau, mehr Sicherheit und mehr Lebensqualität für Anwohner und Pendler in der Stadt Willich. Ich danke allen Beteiligten für ihre hervorragende Arbeit, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben“, erklärt Lukas Maaßen.
Weitere Untersuchungen des Ingenieurbüros ergaben, dass unabhängig von der Änderung der Signalsteuerung eine zusätzliche Rechtsbbiegespur die Leistungsfähigkeit für den Knotenpunkt in der Nachmittagsstunde deutlich erhöhen würde.
Erklärung der Qualitätsstufen:
- Stufe A: Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann ungehindert den Knotenpunkt passieren. Die Wartezeiten sind sehr kurz.
- Stufe B: Alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer können in der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren oder gehen. Die Wartezeiten sind kurz.
- Stufe C: Nahezu alle während der Sperrzeit ankommenden Verkehrsteilnehmer können in der nachfolgenden Freigabezeit weiterfahren oder gehen. Die Wartezeiten sind spürbar. Beim Kraftfahrzeugverkehr tritt im Mittel nur geringer Stau am Ende der Freigabezeit auf.
- Stufe D: Im Kraftfahrzeugverkehr ist ständig Reststau vorhanden. Die Wartezeiten für alle Verkehrsteilnehmer sind beträchtlich. Der Verkehrszustand ist noch stabil.
- Stufe E: Die Verkehrsteilnehmer stehen in erheblicher Konkurrenz zueinander. Im Kraftfahrzeugverkehr stellt sich ein allmählich wachsender Stau ein. Die Wartezeiten sind sehr lang. Die Kapazität wird erreicht.
- Stufe F: Die Nachfrage ist größer als die Kapazität. Die Fahrzeuge müssen bis zu ihrer Abfertigung mehrfach vorrücken. Der Stau wächst stetig. Die Wartezeiten sind extrem lang. Die Anlage ist überlastet.
Die vollständige Antwort der Stadt Willich finden Sie hier.