Willich gemeinsam: Starkes Signal gegen Einsamkeit zum Start des Aktionsjahres

willich gemeinsam

Einsamkeit ist kein Randthema. Sie betrifft junge wie alte Menschen, quer durch alle Lebenslagen. Mit dem Aktionsjahr „Willich gemeinsam“ stellt sich die Stadt Willich dieser Herausforderung sichtbar und bewusst. Der offizielle Auftakt fand jetzt in der Kulturhalle Schiefbahn statt und setzte ein starkes Signal.

Rund 130 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Vereinen, Verbänden, Initiativen und sozialen Einrichtungen kamen zusammen, um den Startschuss für das Aktionsjahr 2026 zu geben. Schon die große Beteiligung machte deutlich: In Willich gibt es ein breites Engagement und den gemeinsamen Willen, Einsamkeit aktiv zu begegnen.

Auftakt mit klarer Botschaft: Niemand soll allein bleiben

Durch den Abend führte Jeannette Gniot, Quartiersmanagerin in Schiefbahn und Mitglied des Koordinationskreises. Ihre Nähe zum Thema und die spürbare Begeisterung für das Projekt prägten die Veranstaltung. Für eine emotionale Einstimmung sorgte das Lied „Tausende mehr“ von Florian Künstler, das den Ton des Abends setzte.

Wissenschaftliche Impulse und lokaler Fokus

Einen Blick über Willich hinaus warf Sina Breitenbruch-Tiedtke von der Stabsstelle Einsamkeit der Staatskanzlei NRW. Ihr Impuls verband wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Ansätzen zur Prävention und machte deutlich, wie wichtig frühzeitige Vernetzung und niedrigschwellige Angebote sind.

Besonders alarmierend sind aktuelle Studien zur Einsamkeit bei Jugendlichen. Darauf wies Simone Benen-Heyer, Leiterin des Jugendzentrums Titanic in Anrath, hin. Genau deshalb wird im Aktionsjahr 2026 ein besonderer Schwerpunkt auf junge Menschen gelegt.

Sichtbarkeit, Vernetzung und kleine Ideen mit großer Wirkung

Ein zentrales Ziel von „Willich gemeinsam“ ist es, bestehende Angebote besser sichtbar zu machen. Dafür wurde eine digitale Angebotslandkarte entwickelt, in der soziale Angebote aus allen Stadtteilen gebündelt werden. Ergänzt wird sie durch eine eigene Website, die im städtischen Internetauftritt eingebettet ist.

Zudem setzt die Stadt bewusst auf Mikroförderungen. Kleine, neue Projekte sollen unkompliziert unterstützt werden – gerade dort, wo Angebote gezielt Menschen erreichen, die besonders von Einsamkeit bedroht sind. Es geht nicht um große Events, sondern um viele kleine Ideen vor Ort.

Echte Menschen, echte Begegnungen

Ein emotionaler Höhepunkt des Abends war die Vorstellung der neuen Plakatkampagne zum Aktionsjahr. Die Fotografin Jara Reker porträtierte Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen in Willich – unter anderem bei der Willicher Tafel, in der Jugendarbeit oder bei der Lebenshilfe. Die Motive zeigen, worum es im Kern geht: Gemeinschaft entsteht dort, wo Menschen einander begegnen.

Wie ist das Aktionsjahr politisch entstanden?

Das Aktionsjahr „Willich gemeinsam“ geht auf einen politischen Beschluss des Rates zurück. Bereits vor einigen Jahren wurde die Verwaltung beauftragt, sich intensiver mit dem Thema Einsamkeit in Willich auseinanderzusetzen und konkrete Handlungsoptionen zu entwickeln. Auf dieser Grundlage entstand ein Konzept, das dem Sozialausschuss Anfang 2024 vorgelegt und dort beraten wurde.

Mit der Zustimmung des Sozialausschusses erhielt die Verwaltung den Auftrag, Einsamkeit nicht nur punktuell, sondern im Rahmen eines stadtweiten Aktionsjahres anzugehen. Ziel ist es, bestehende Angebote besser zu vernetzen, neue Impulse zu setzen und das Thema dauerhaft sichtbar zu machen. Das Aktionsjahr ist damit ausdrücklich ein gemeinsames Projekt von Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft.

Start im Januar 2026

Das Aktionsjahr „Willich gemeinsam“ startet offiziell im Januar 2026. Es richtet sich an Menschen ab sechs Jahren bis ins hohe Alter. Geplant sind unter anderem Stadtteilaktionen, Workshops, Bewegungs- und Kochangebote sowie Veranstaltungen zur Vernetzung. Ziel ist es, Einsamkeit zu entstigmatisieren, vorhandene Strukturen zu stärken und neue Verbindungen zu schaffen.

Der Auftakt in Schiefbahn hat gezeigt: Willich ist bereit, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Oder, wie es an diesem Abend spürbar wurde: Gemeinschaft entsteht da, wo Menschen sich füreinander öffnen.