Der Parkplatz am St.-Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn gleicht bei Regen einer Seenplatte. Damit das Lehrpersonal trockenen Fußes das Schulgelände erreicht, nehmen wir viel Geld in die Hand. Was wann passieren soll und warum wir als SPD gegen den Grünen-Antrag, die Anzahl der Parkplätze zu reduzieren, gestimmt haben.
Während meiner Schulzeit war es schon ein Ärgernis. Wenn es mal etwas ergiebiger regnete, stand der halbe Parkplatz am St.-Bernhard-Gymnasium unter Wasser. 2011 schloss ich die Schule ab.
Seitdem war die Parkplatz-Sanierung immer wieder mal Thema. Aber leider auch immer recht teuer. Umso erfreulicher ist es, dass nun ein Beschluss zur Umsetzung dieser wichtigen Maßnahme zustande kam. Die Grünen waren dagegen und wollten lieber ihre selbst gemalte Variante einer Umgestaltung. Warum sich die FDP bei der Abstimmung enthielt, bleibt ein Rätsel. Sei’s drum. Am 14.12.2023 haben wir die Instandsetzung des Parkplatzes am St.-Bernhard-Gymnasium im Haupt- und Finanzausschuss beschlossen. Zuvor hatte die Verwaltung das Thema von sich aus zurück auf die politische Tagesordnung gebracht.
Grüne Parkplatzreduzierung verhindert
In der Ausschusssitzung konnten wir einen Antrag der Grünen verhindern. Dieser sah unter anderem vor, die Anzahl der Parkplätze um 28 Stück zu reduzieren. Man müsse schließlich das Autofahren so unattraktiv wie möglich gestalten, um die Verkehrswende herbeizuführen. Hier sprang der Fraktionsvorsitzende der FDP auf und empfahl, dass die Lehrerschaft ja auch Bus und Bahn nutze könne, um zum Arbeitsplatz zu gelangen. Für die SPD-Fraktion habe ich deutlich gemacht, dass wir diese Reduzierung der Parkplätze ablehnen. Schließlich kommen viele Lehrkräfte von auswärts. Die FDP-Empfehlung an die Lehrerschaft, morgens mit den Schülern im Bus zur Arbeit zu fahren, kann man eigentlich fast nicht mehr ernst nehmen.
So wird der Parkplatz am St.-Bernhard-Gymnasium saniert und umgestaltet
Und so entschieden wir uns im Haupt- und Finanzausschuss für die „Variante 3“ der Instandsetzung. Demnach statten wir den Parkplatz am St.-Bernhard-Gymnasium erstmals mit einer Beleuchtungsanlage aus. Wir haben die Verwaltung zudem beauftragt, die Möglichkeit einer Überdachung mit einer Photovoltaik-Anlage zu prüfen. Allerdings macht eine PV-Anlage auch eine Kanalisation für die Regenwasserentwässerung notwendig. Somit steigen zudem die Betriebskosten für den Kanal-Betriebspunkt „Im Fonger“.
Die Variante 3 umfasst die komplette Umgestaltung des Parkplatzes für dann 87 Stellplätze. Auf der ca. 5.500 m² großen Fläche finden aktuell je nach Art der tatsächlichen Nutzung ungefähr 88 Pkw Platz. Die Stadtwerke Willich überprüfen bereits, ob es möglich ist, Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zu errichten. Um eine optimale Aufteilung von Stellplätzen und Fahrbahn zu gewährleisten, lassen wir die Buswendeschleife an den Höterkesweg verlegen. Dort entsteht eine barrierefreie Bushaltestelle mit taktilem Leitsystem. Die Glascontainer entfernen wir vom Parkplatz, um keinen Stellplatz zu beeinträchtigen. Die Bushaltestelle an der Albert-Oetker-Straße erhält eine neue Zufahrt zum Gymnasium, während die Stellplätze eine Breite von 2,50 m, Schräg- und Längsparkmöglichkeiten sowie erstmals Motorradstellplätze erhalten.
Neue Fahrradabstellanlagen in unmittelbarer Nähe zu den Schulhofeingängen werden mit versickerungsfähigen Rasenwabensteinen befestigt. Fahrbahnen und Gehwege werden in Asphalt- bzw. Pflasterbauweise hergestellt, während für die Stellplätze Rechteckpflaster verwendet werden, um Regenwasser vor Ort versickern zu lassen. Zusätzlich schaffen wir versickerungsfähige Grünflächen und im Fall von Starkregenereignissen werden Notabläufe mit Anschluss an den Kanal installiert.
Kosten und Zeitplan der Parkplatz-Instandsetzung
Die Instandsetzungsarbeiten sind für die Sommerferien 2024 geplant. Es ist wahrscheinlich, dass die Bauarbeiten über die Ferien hinausgehen und der Parkplatz zu Beginn des Schuljahres 2024/25 in großen Teilen gesperrt sein wird. Die Bauarbeiten für eine mögliche PV-Anlage muss in mehreren Bauabschnitten in 2024 und 2025 erfolgen, da diese Arbeiten nur in den Ferien auszuführen sind. Die Kosten für die Instandsetzung mit PV-Anlage schätzt die Verwaltung auf 1.840.000 Mio. Euro.