Grundwasseranstieg in Willich: Was die Stadt jetzt unternimmt

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Der Grundwasseranstieg macht auch in Willich zunehmend Probleme. Nach den extrem nassen Jahren 2023 und 2024 stieg der Grundwasserspiegel ungewöhnlich schnell. Viele Keller wurden feucht, manche sogar überflutet. Die Stadt hat das Thema deshalb auf die Tagesordnung des Ausschusses für Umwelt und Nachhaltigkeit gesetzt und konkrete Schritte vorgestellt. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger besser zu schützen und frühzeitig zu informieren. 

Eine flächendeckende Absenkung des Grundwassers – sogenannte Kappungsanlagen – ist rechtlich und technisch keine Option. Das Kreis­wasserrecht erlaubt lediglich Einzelmaßnahmen für Baugruben oder Spezialfälle. Außerdem könnte die Willicher Fleuth die großen Wassermengen gar nicht aufnehmen. Die Stadt sucht daher andere Wege, mit dem Grundwasseranstieg umzugehen. 

Frühwarnsystem soll vor Grundwasseranstieg warnen

Gemeinsam mit dem Amt für Umweltschutz des Kreises Viersen entsteht ein Frühwarnsystem. Moderne Funktechnik misst künftig den Grundwasserspiegel an mehreren Stellen. In jedem Willicher Ortsteil soll mindestens eine Messstation stehen. Zwei vorhandene Messstellen – eine in Anrath, eine in Alt‑Willich – werden schon dieses Jahr probeweise mit der neuen Technik ausgerüstet. Steigt das Grundwasser, sollen Verwaltung und Bürgerschaft sofort eine Meldung über eine browser­basierte Plattform erhalten. So lassen sich Schäden rechtzeitig verhindern.

Parallel baut die Stadt eine Informationsseite auf ihrer Homepage auf. Dort finden Sie bald Tipps zur Vorbeugung, Kontakte für Notfälle und laufende Messwerte der Pegel. Bis die vollständige Online‑Plattform des Kreises Viersen steht, verschafft diese Seite erste Orientierung. Spätestens 2026 soll das digitale Frühwarnnetz komplett sein.

Der Grundwasseranstieg wird Willich also noch länger beschäftigen. Mit dem geplanten Messnetz, schneller Information und klaren Handlungsempfehlungen schaffen wir jetzt die Grundlagen, um Kellervernässungen besser vorzubeugen.

Was tun bei Feuchtigkeit im Keller?

Stellen Sie Feuchtigkeit oder sogar Wasser im Keller fest, handeln Sie schnell:

  1. Räumen Sie gefährdete Gegenstände hoch und halten Sie Türen sowie Fenster geschlossen, bis der Wassereintritt gestoppt ist.
  2. Prüfen Sie, ob Abdichtungen und Rückstauventile intakt sind; bei starkem Wassereintritt hilft eine Fachfirma.
  3. Lüften Sie anschließend mehrmals täglich stoßweise und heizen Sie den Keller auf mindestens 16 °C, um Schimmel vorzubeugen.
  4. Lassen Sie die Ursache klären und holen Sie sich bei Bedarf fachliche Unterstützung, z. B. über die kostenlose Feuchte‑ und Schimmelberatung der Verbraucherzentrale NRW.