Der Tagebau Garzweiler wird in absehbarer Zeit eingestellt, doch die Folgen für unsere Region und den Grundwasserspiegel sind mindestens besorgniserregend. Neue Prognosen von Grundwassermodellen deuten auf deutliche Absenkungen der Grundwasserstände nordwestlich des Tagebaus hin. Besonders betroffen ist das Schwalmquellgebiet im Naturpark Schwalm-Nette. Hier drohen dauerhafte Schäden, die weitreichende Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und die Natur haben könnten.
Die bisherigen Maßnahmen zur Stabilisierung des Grundwasserhaushalts waren erfolgreich. Seit fast 30 Jahren wird aufbereitetes Sümpfungswasser in die Region geleitet, um die negativen Folgen des Braunkohlenabbaus abzufedern. Doch nun zeigen die neuesten Modellergebnisse, dass die vorbergbaulichen Grundwasserverhältnisse nach dem Ende des Tagebaus nicht wiederhergestellt werden können. Ohne weitere Maßnahmen wird der Grundwasserspiegel in einigen Gebieten, die auch Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks sind, dauerhaft abgesenkt bleiben.
Das Problem dabei: Diese Absenkungen könnten das Abfließen von Oberflächengewässern beeinträchtigen, was zu Trockenfällen führen kann. Auch die grundwasserabhängigen Feuchtgebiete, die ökologisch unersetzlich sind, sind in Gefahr. Die Folgen wären verheerend: weniger verfügbares Grundwasser für die Landwirtschaft und Industrie, massive ökologische Schäden und eine langfristige Belastung der Region durch die sogenannten „Ewigkeitslasten“.
Die Stadt Mönchengladbach und die Landkreise Heinsberg und Viersen fordern daher dringend eine Fortführung der wasserwirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen durch RWE. Es muss dafür gesorgt werden, dass das Grundwasser weiterhin in ausreichendem Maß gestützt wird, um die ökologisch wichtigen Gebiete zu erhalten und langfristige Schäden zu vermeiden.
Ein unabhängiges Gutachten soll nun die aktuellen Erkenntnisse weiter vertiefen und mögliche Maßnahmen aufzeigen, um die negativen Auswirkungen zu minimieren. Es ist von zentraler Bedeutung, dass die schwarz-grüne Landesregierung schnell handelt, um diese bedrohliche Entwicklung in den Griff zu bekommen.
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