Der Kreisverkehr kommt! Nach vielen Jahren der Diskussion und Planung haben wir im Stadtrat jetzt final beschlossen, die Gefahrenstelle Korschenbroicher / Willicher Straße zu einem Kreisverkehr umzugestalten. Ziel ist es, die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen. In der Ratssitzung versuchten die Grünen (mal wieder) das Projekt schlecht zu reden, um doch noch ihre Ampel durchzusetzen. Zusammen mit den anderen Fraktionen (die zerstrittene FDP war sich nicht einig) beschlossen wir schließlich den Kreisverkehr – trotz deutlich gestiegener Kosten.
An der Stelle, wo die Korschenbroicher Straße, die Willicher Straße und die Gatherbueschen zusammentreffen, kommt es immer wieder zu Unfällen. Hohe Geschwindigkeiten und Missverständnisse beim Abbiegen zählen zu den Ursachen. Als Vorsichtsmaßnahme hat die Stadt Willich bereits vor vielen Jahren spezielle Verkehrshütchen aufgestellt, um die Situation zu entschärfen. Die jetzt beschlossene Umwandlung des Knotenpunktes in einen Kreisverkehr wird die Verkehrssicherheit steigern. Denn ein Kreisverkehr ermöglicht sowohl eine Verringerung der Geschwindigkeit als auch eine Vereinfachung der Vorfahrtsregelungen für die Verkehrsteilnehmer.
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ToggleProjektübersicht: Kreisverkehr, Straßenausbau und Radwegbeleuchtung
Zusätzlich zu den Entwicklungen im Picassoweg und dem Ausbau der Willicher Straße beinhaltet der Bebauungsplan Nr. 44 S auch die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs Korschenbroicher Straße (L 382) / Willicher Straße / Gatherbueschen zu einem Kreisverkehr. Um Synergieeffekte zu nutzen und unserem Wunsch nachzukommen, die Willicher Straße nur einmal vollständig zu sperren, ist geplant, den Kreisverkehr gemeinsam mit der Willicher Straße und dem Rubensweg in einer Baumaßnahme durchzuführen.
In der politischen Diskussion ging es dennoch oft nur um den Kreisverkehr. Dabei geht es bei dem Projekt um viel mehr. Denn wir bauen nicht nur einen Kreisverkehr. Neben dem Ausbau der Willicher Straße werden wir zudem den Radweg von der Willicher Straße bis zur Straße Tupsheide beleuchten.
Die Stadtplanung hat die Optionen für die Anbindung des geplanten Baugebiets Fontanestraße geprüft. Zwei realisierbare Möglichkeiten ergaben sich: die Erschließung vom Kreisverkehr der Korschenbroicher Straße oder die Erschließung über die Willicher Straße. Am 21.06.2021 hat der Planungsausschuss die Entscheidung getroffen, das Baugebiet Fontanestraße direkt von der Willicher Straße aus zu erschließen. Nachdem alle Rahmenbedingungen geklärt waren, wurden die Planungsunterlagen für den Kreisverkehr entsprechend angepasst.
Kreisverkehr Kreuzungsbereich Korschenbroicher Straße
Die Korschenbroicher Straße verbindet die A 52 (Anschlussstelle Schiefbahn) nach Norden in Richtung Willich. Die Willicher Straße ist aus westlicher Richtung mit dem Knotenpunkt verbunden und bindet den nordöstlichen Bereich des Stadtteils Schiefbahn an das Straßennetz an. Der östliche Arm des Knotenpunktes ist die Straße Gatherbueschen, die die Streusiedlung und landwirtschaftliche Flächen östlich der L 382 erschließt. Die nördliche Stichstraße der Willicher Straße soll ebenfalls am Kreisverkehr angeschlossen werden.
Das Ziel der Ausbaumaßnahme ist eine Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Geschwindigkeitsreduzierung und Vereinfachung der Vorfahrtsbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmern. Für den Straßenbau des Kreisverkehrs ist ein Außendurchmesser von 60 m geplant, wobei der Kreismittelpunkt exakt in der Achse der L 382 liegt. Die Kreisfahrbahn wird eine Breite von 6,50 m haben, und die Entwässerung erfolgt offen über die Seitenflächen. Die Fahrbahnquerungen werden behindertengerecht gestaltet, mit taktilen Leitsystemen für Seh- bzw. Gehbehinderte.
Ausbau der Willicher Straße
Die erste Ausbaumaßnahme betrifft den Abschnitt der Willicher Straße vom Rubensweg bis zum Ende der westlichen Bebauung. Sie beinhaltet die Herstellung und Verbesserung des Schmutz- und Regenwasserkanals, der Fahrbahn, des zweiseitigen Rad und Gehweges, der Parkplatzflächen, der Begrünung und der Straßenbeleuchtung.
Die Ausbaumaßnahme verfolgt mehrere Ziele. Erstens soll der Durchgangsverkehr durch die Einrichtung eines Minikreisverkehrs im Kreuzungsbereich Willicher Straße / Picassoweg / Augustinerinnenstraße mit einem Radius von 8,00 m und einer überfahrbaren Mittelinsel verlangsamt werden.
Zweitens ist eine Verbesserung des vertikalen Aufbaus der Verkehrsflächen geplant, um eine geordnete Aufteilung für verschiedene Verkehrsteilnehmer zu schaffen.
Der bestehende Aufbau entspricht nicht mehr den aktuellen technischen Anforderungen. Nach dem Ausbau wird die Straße einen sicheren, leichten und übersichtlichen Verkehrsfluss ermöglichen und verschiedene Verkehrsarten gemäß den geltenden Anforderungen voneinander trennen.
Drittens soll die Beleuchtung der Willicher Straße verbessert werden, indem neue Beleuchtungstechnik eingeführt und die Anzahl der Leuchten von 4 auf 13 erhöht wird. Viertens werden die neu bebauten Grundstücke erstmals über Grundstücksanschlussleitungen an neue Kanäle angeschlossen.
Die zweite Ausbaumaßnahme der Willicher Straße erstreckt sich vom Ende der östlichen Garagenparzelle Flurstück 141 bis zum östlichen Flurstück 330 (Hausnummer 68). Der Umfang dieser Maßnahme beinhaltet die erstmalige Herstellung des Schmutz- und Regenwasserkanals mit Oberflächenentwässerung, der Fahrbahn inklusive Straßensenken und Ableitungen, eines zweiseitigen Rad- und Gehweges, Parkplatzflächen, Begrünung und Straßenbeleuchtung.
Dieser Abschnitt der Willicher Straße ist eine noch unfertige Erschließungsanlage, wobei die Oberflächenentwässerung und eine provisorische Baustraße bereits zwischen 2017 und 2018 erstellt wurden, um die östlichen Baugrundstücke für die Bebauung vorzubereiten.
Radwegbeleuchtung L 382 von Willicher Straße bis zur Straße Tupsheide
Die letzte Phase des Ausbauprojekts betrifft die Korschenbroicher Straße zwischen der Willicher Straße und der Tupsheide. Der Radweg ist bereits von der Hülsdonkstraße bis zur Willicher Straße beleuchtet. Ursprünglich war geplant, diesen Abschnitt im Haushalt 2020 zu beleuchten, was jetzt aus Gründen der Verkehrssicherheit während der Umbauarbeiten am Kreisverkehr Korschenbroicher Straße / Willicher Straße / Gatherbueschen umgesetzt wird.
Gestiegene Kosten sind ärgerlich, aber vertretbar
Ursprünglich wurde der Bau des Kreisverkehrs im Mai 2023 beschlossen, mit einem Baupreis von rund 3 Mio. Euro, der bereits einen Puffer für „überplanmäßige Kosten“ von ca. 250.000 Euro enthielt. In einer neuen Vorlage stiegen die Kosten nun um ca. 1 Mio. Euro, was zu Unverständnis und Ärger bei vielen Ratskollegen führte. Die Grünen versuchten diese Gelegenheit in der Ratssitzung zu nutzen, um einmal mehr ihre favorisierte Ampelanlage ins Spiel zu bringen. Diese lehnen wir ab. Denn Kreisverkehre bieten im Vergleich zu Kreuzungen mit Ampeln mehrere Vorteile.
Vorteile eines Kreisverkehrs
Ein Hauptvorteil ist die Verbesserung der Effizienz des Verkehrsflusses. In einem Kreisverkehr fahren die Fahrzeuge ein und aus, ohne anhalten zu müssen, was zu weniger Verzögerungen und einem reibungsloseren Verkehrsfluss führt. Außerdem tragen Kreisverkehre zu mehr Sicherheit bei. Die Gestaltung von Kreisverkehren verringert das Risiko schwerer Unfälle, da die Fahrzeuge mit geringerer Geschwindigkeit unterwegs sind und das Fehlen von Ampeln die Möglichkeit von Zusammenstößen mit hoher Geschwindigkeit ausschließt. Auch die Sicherheit von Fußgängern wird häufig verbessert, da sie sich jeweils nur auf eine Verkehrsrichtung konzentrieren müssen.
Kreisverkehre sind auch umweltfreundlicher. Da die Fahrzeuge nicht im Leerlauf an der Ampel stehen bleiben, verbrauchen sie weniger Kraftstoff und stoßen weniger Emissionen aus.
Warum das Projekt 1 Mio. Euro teurer werden könnte
Die gestiegenen Kosten sind natürlich ärgerlich – aber auch vertretbar. Denn die Kostensteigerungen in den letzten Jahren haben wir alle gespürt. Und die Verwaltung hat sie nachvollziehbar dargestellt.
Die Begründung des externen Ingenieurs für die Kostensteigerung umfasst mehrere Faktoren. Dazu gehören die gestiegenen Materialkosten bis heute und die Prognose bis zur Ausschreibung. Auch Änderungen im Umfang des Projekts, wie die Hinzunahme der Beschilderung und die Fahrbahn im Mittelkreis, tragen zur Kostensteigerung bei. Der Baubeginn der Gesamtmaßnahme im März 2024 sowie die Berücksichtigung einer möglichen weiteren Kostensteigerung bis zum theoretischen Ausführungszeitpunkt im Juli 2025 spielen eine Rolle. Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass aktuell die Einheitspreise stark schwanken. Vorsichtshalber wurde der maximale Einheitspreis angesetzt, der etwa 20 Prozent der Gesamtkostensteigerung ausmacht.
Zustimmung zum Kreisverkehr bei Enthaltung zweier Fraktionen
Letztendlich wurde der Vorlage einstimmig zugestimmt – mit Enthaltung der Grünen und Teilen der FDP. Das hat aus meiner Sicht einmal mehr belegt, dass die Liberalen in Willich ein zerstrittener Haufen sind.
Ich denke, dass wir Dinge anpacken müssen und nicht lamentieren sollten. Hätten sich alle Anwesenden enthalten, würde es keinen Kreisverkehr geben. Offenbar wollen nicht alle gewählten Ratsmitglieder Verantwortung übernehmen. Dagegen haben wir als SPD-Fraktion einmal mehr gezeigt, dass wir verantwortungsvoll handeln. Einstimmig haben wir dem wichtigen Infrastrukturprojekt zugestimmt.
Abschließend wies die Verwaltung richtigerweise noch mal darauf hin, dass der Finanzrahmen ein „Worst-Case-Szenario“ ist und es nach der Ausschreibung möglicherweise zu Kosteneinsparungen kommen könnte.
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